An Weihnachten gehört neben dem Christbaum auch die Krippe zum alljährlichen Brauchtum fest dazu. ohne Krippe würde doch auch die Hauptsache irgendwie fehlen. Anders sieht es bei den Passions- oder Fastenkrippen aus. Im Gegensatz zu ihrem weihnachtlichen Pendant sind sie weniger weit verbreitet und meist auch gar nicht im heimischen Wohnzimmer anzutreffen. Oftmals ist diese Tradition, in der Passions- und Osterzeit Krippen aufzustellen, gar nicht bekannt. Entstanden jedenfalls sind sie aus demselben Grund, wie auch die Weihnachtskrippen: Geistliche wollten auf diese Art und Weise die Geschichten der Bibel nahebringen. Solche Krippendarstellungen waren gewissermaßen eine “Bibel zum Anschauen”.
Die einzelnen Ereignisse rund um die Passion Jesu wurden mit allerlei Figuren szenisch nachgestellt. Dem Reichtum der Darstellungsformen war keine Grenze geboten: Viele der alten Krippen bestanden aus einer großen Bühne mit einem reichhaltigen Aufbau;
Wer eine solche Ausstellung mit Passionskrippen besucht, wird gedrängt, sich mit dem Leiden und Sterben eines Menschen auseinanderzusetzen. Gerade deshalb bilden Passionskrippen auch eine gute Möglichkeit, sich auf die Kar- und Ostertage einzustellen. Sie öffnen den Blick für das Geheimnis, das Christen in diesen Tagen feiern wollen.
Foto 1: Zirbenholzkasten mit Passionsdarstellungen, zur Verfügung gestellt von Krippenfreunde Oberes Innviertel
Foto 2: Passionskrippe auf Drehteller, zur Verfügung gestellt von d’Mühlviertler Krippler, erbaut von Michael Thomasberger (Eidenberg)